Die Internationale Klassifizierung von Krankheiten (ICD) ist ein Kodiersystem der Weltgesundheitsorganisation (WHO) um standardisierte Daten zu Erkrankungen zu erhalten. Mit Hilfe dieses Werkzeugs kann eine Diagnose weltweit mit einem einheitlichen Zahlenkürzel verschlüsselt werden.
Diese Verschlüsselung hat sich deutlich geändert.
In der 10. Revision also der ICD-10 wurden alle Störungen und Erkrankungen mit einem Buchstaben (A-Z) und dann zwei Ziffern, einem Punkt und ggf weiteren 2 Ziffern codiert, zum Beispiel F40.01 für "Agoraphobie mit Panikstörung"
In der ICD-11 entstehen die Codes aus einer Kombination aus Ziffern und Buchstaben, zum Beispiel 6B02 für Agoraphobie und der Zusatzcode MB23.H für eine Panikattacke also F40.01 = 6B02/MB23.H.
Daher sollen hier in einer Tabelle die unterschiedlichen Codes gegenübergestellt werden:
Name | ICD-10 | Name ICD-10 | ICD-11 | Name ICD-11 |
---|---|---|---|---|
Angst und depressive Störung, gemischt | F41.2 | Angst und depressive Störung, gemischt | 6A73 | Gemischte depressive Störung und Angststörung |
Generalisierte Angststörung | F41.1 | Generalisierte Angststörung | 6B00 | Generalisierte Angststörung |
Panikstörung | F41.0 | Panikstörung | 6B01 | Panikstörung |
Agoraphobie | F40.00 | Agoraphobie | 6B02 | Agoraphobie |
Agoraphobie mit Panikattacke | F40.01 | Agoraphobie mit Panikattacke | 6B02 / MB23.H |
Agoraphobie hat Manifestation MB23.H Panikattacke
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Spezifische Phobie | F40.2 | Spezifische Phobie | 6B03 | Spezifische Phobie |
Soziale Angststörung | F40.1 | Soziale Phobien | 6B04 | Soziale Angststörung |
Trennungsangststörung | F93.0 | Emotionale Störung mit Trennungsangst des Kindesalters | 6B05 | Trennungsangststörung |
Selektiver Mutismus | F94.0 | Elektiver Mutismus | 6B06 | Selektiver Mutismus |
Ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung | F60.6 | Ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung | 6D10.Z |
Persönlichkeitsstörung, Schweregrad nicht näher bezeichnet (Ängstliche Persönlichkeit oder Ängstliche Persönlichkeitsstörung) |
Es ist sehr wichtig für betroffene Menschen, zu verstehen, dass diese Kategorien eine grobe Einordnung sind, momentan (Stand 2024) dient in Deutschland noch die ICD-10 der Kodierung.
F-Diagnosen
Es gibt also "F-Diagnosen", die alle psychischen Störungen umfassen, allerdings erfassen diese Diagnosen nicht die verschiedenen Eben des menschlichen Lebens, also körperliche oder andere Aspekte sind nicht komplett erfasst. Bei Kindern und Jugendlichen gibt es daher ein erweitertes System, das noch mehrere funktionale Aspekte erfasst.
Multiaxiales System (MAS)
Wenn von MAS-Achsen gesprochen wird bei Kindern- und Jugendlichen, dann dreht es sich um das Multiaxiale System nach ICD-10.Multiaxiales Klassifikationsschema für psychische Störungen des Kindes- und Jugendalters, 2024. Wikipedia [online]. [Zugriff am: 24 Februar 2024]. Verfügbar unter: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Multiaxiales_Klassifikations…
Es ist noch nicht klar, wann genau die Einführung der ICD-11 in Deutschland für den klinischen Gebrauch sein wird, und welche Umstellungen sich für die Codierung nach MAS ergeben werden.