"Maintaining order rather than correcting disorder is the ultimate principle of wisdom. To cure disease after it has appeared is like digging a well when one feels thirsty or forging weapons after the war has already begun." – Nei Jing
Eine Schnittstelle zwischen moderner Medizin und Kampfkunst ist die Gesunderhaltung des Körpers. Im Gegensatz zu einem Gesundheitssystem bei dem der Staat (sowie Krankenkassen und Pharmazeutische Industrie) schlechterdings daran verdient, wenn Menschen krank sind, ist die Gesunderhaltung seiner Patienten das Ziel eines guten Arztes. Gesund bleiben wir unter anderem durch Bewegung, Ausgeglichenheit zwischen kreislaufschonender und kreislaufbelastender Tätigkeit, einer Balance zwischen dynamischer Position und Bewegung, liegen und laufen, sitzen und stehen.
Die Dehnungsübungen die für die Gesunderhaltung hier vorgeschlagen werden, sind als Anregung für alle Fähigkeitsstufen gedacht, die Positionen in den Bildern sind jedoch schon etwa fortgeschritten. Anfänger oder steifere Menschen sollten nicht versuchen die gezeigten Positionen zu erreichen, im Gegenteil, Sie sollten sich kontrollieren, nicht soweit zu gehen. Die Bilder sind als Erinnerung für meine Schüler, denn man vergisst eben doch manchmal etwas, alle sind entnommen aus dem Buch Meridian Exercices von Shizuto Masunaga, allerdings der englischen Ausgabe.
DIe Gesundheitsvorsorge sollte also als primäre Prävention stattfinden, schon in der Kindheit kann sich ein gesunder Mensch formen und dann erwachsen werden.
Eine gesunde Bewegung sollte demnach auch auf den ganzen Körper ausgerichtet sein, sicher sind Schwimmen, Radfahren und Dauerlauf ebenfalls Bewegungen für den ganzen Körper, allerdings nutzen Sie unterschiedliche Muskelgruppen sehr stark und vernachlässigen andere Muskeln. So kommt es beim schwimmen hauptsächlich zu einer Nutzung der Oberkörper und Rumpfmuskulatur, die Beuger der Beine werden kaum genutzt, das Radfahren ist noch exklusiver mit seiner Betonung auf den Beinmuskeln da hier der Oberkörper relativ fixiert ist und je nach Radstil auch sehr gebeugt werden Rumpf und Oberkörper nur sehr begrenzt eingesetzt. Kritisch ist auch die Herzbelastung vieler Sportarten zu sehen, da hier oft Spitzenleistungen des Herzens abverlangt werden. Laufen als leichter Dauerlauf oder gehen im Rahmen des modernen Walking mit Stöcken oder im Langlaufski sind hier Gelenk- und Herzschonende Alternativen. Allerdings haben alle diese Bewegungen einen Nachteil: Sie fordern den Geist des Sportlers nur in geringem Maße, so werden Willenskraft geschult und auch die geistige Konzentrationsfähigkeit. Aber durch die immer gleichen Bewegungen kann der Geist "abschalten", Das ist sicher auch erwünscht, und wird von vielen genutzt um den Stress des Alltags zu vergessen.
Eine ganzheitliche Bewegung ist eher im Tanz zu finden, insbesondere im Ausdrucktanz, wobei hier die Betonung auf der Form der Bewegung liegen. Die ausgewogensten Bewegungsmuster finden sich wahrscheinlich in der Bewegungs- und Kampfkunst wie dem indonesischen Silat Weißer Kranich, wo die Bewegungen nicht nur eine ästhetische Form aufweisen müssen sondern auch einem Ziel dienen, nämlich der Gesundheit des Körpers, im weiteren Sinne der Gesundheit dient auch der Verteidigungsaspekt der Bewegungen die zum Ziel haben den Körper vor Verletzung zu schützen und Stabilität bei gleichzeitiger Flexibilität zu erwerben. Alltagsstress wird hier nicht nur vergessen, sondern verarbeitet. Die aktive Beschäftigung mit verschiedenen Bewegungen fordert Körper und Geist gleichermaßen, und ermöglicht eine andere Herangehensweise an alltägliche Probleme, Entspannungstechniken und Kraftübungen für alle Muskelpartien wirken dem Zerfall durch langes Sitzen oder übermäßiges Stehen oder andere eintönige Bewegungen entgegen.
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